16.11.2016 | Fire&Rescue

Feuerwehr muss sich vor Patienten in Sicherheit bringen

Wir wurden als Feuerwehr zu einem Einsatz mit einem Patienten gerufen, der psychosomatisch entgleist und auch seit einiger Zeit vorerkrankt war. Er wurde allerdings daraufhin noch nie therapiert. Am heutigen Morgen hatte der Patient bereits eine – wie er uns berichtete – sehr schlimme Nacht hinter sich mit Angstzuständen und Wahnvorstellungen. Der Patient trat uns gegenüber sehr aufgebracht und wahnhaft auf, wollte sich aber dennoch durch uns helfen lassen und mit uns in eine psychiatrische Klinik fahren. Vor Fahrtbeginn verweigerte er allerdings jegliches Erheben von Vitalparametern.

 

Während der Fahrt schlief er erst ein wenig, erwachte jedoch auf einmal und schnallte sich ab, sank zu Boden und brummelte vor sich hin, dass er krank sei und er unbedingt die die Klinik müsse, die wir anfuhren. Ich versuchte, ihn verbal zu beruhigen, was mir auch gelang. Wir setzten die Fahrt fort.

 

Wenige Minuten später ging es weiter: Er rief schon lauter, dass man ihm helfen müsse, war gefangen in seinen Wahnvorstellungen, robbte zu mir und attackierte mich mit Fäusten. Dabei traf er mich am Brustkorb. Alle weiteren Schläge konnte ich abwehren, auch die, bei denen er versuchte, mir ins Gesicht zu schlagen. Ich verließ den Patientenraum und begab mich nach vorne, um eine genauere Rückmeldung an unsere Leitstelle zu geben. Daraufhin versuchte der Patient, mit einer Dokumenten-Mappe die Zwischenscheibe zwischen Patientenraum und Fahrerraum zu zerstören. Wir brachten uns in Sicherheit und standen im Freien als der Patient die Seitenscheibe der Schiebetür von innen heraus zertrümmerte. Kurz danach traf die alarmierte Polizei ein.