03.08.2016 | Büro-Karlheinz

„Ich hole hier in zwei Tagen 2.000 Euro im Büro ab, sonst schlag ich ihn kaputt!“

Am heutigen Tag betrat gegen 10:55 Uhr ein Hilfeempfänger mein Büro im Sozialamt. Da ich in diesem Moment telefonierte, bat ich ihn, das Büro nochmals zu verlassen. Er tat dies widerwillig mit den Worten: „Dann machen Sie mal hinne da!“ Nach der Beendigung meines Telefonates bat ich den Hilfeempfänger zu mir ins Büro. Er begann sofort, in einem unsachlichen Tonfall mit mir zu sprechen. Er fragte mich, was denn nun mit seinem Antrag wäre. Daraufhin klärte ich ihn auf, dass der Antrag wegen fehlender Mitwirkung abgelehnt wurde, da trotz Aufforderung die Unterlagen (insbesondere zu acht weiteren Konten bei diversen Banken) zu seinem Antrag nicht eingereicht wurden. Dabei stand der Hilfeempfänger bereits vor meinem Schreibtisch, den Körper nach vorne in meine Richtung übergestreckt. Während der oben geschilderten Erklärung meinerseits saß ich passiv in meinem Bürostuhl. Er stieß Beleidigungen gegen meine Person aus: „Von so einem Bauerntölpel lasse ich mich nicht über der Tisch ziehen!“ etc. Daraufhin rief ich eine Kollegin, um die Beleidigung unter Zeugen dokumentieren zu können.

 

Der Hilfeempfänger machte während des Gespräches einen Schritt nach vorne und schob den Schreibtisch zu mir hin. Gleichzeitig versuchte er, mir einen Faustschlag in mein Gesicht zu verpassen. Diesem konnte ich ausweichen. Dies wiederholte sich ca. 2-3 Mal. Daraufhin ging ich ein Schritt auf ihn zu bis zur Tischplatte und griff dem Hilfeempfänger an seine Jacke (diese wurde nicht beschädigt), um ihm den Raum zu „Ausholen“ zu nehmen. Trotz Gegenwehr gelang es mir, den Hilfeempfänger nach einigem Handgemenge festzuhalten. In diesem Moment betrat die zuvor wegen der Beleidigung hinzugerufene Kollegin. Sie sprach ruhig auf den Hilfeempfänger ein. Daraufhin begann dieser, sich auf Nachfrage der Kollegin für seinen Angriff zu rechtfertigen. Ich ließ den Hilfeempfänger los, woraufhin er sich kurzzeitig auf einen Bürostuhl setzte.

 

Nach ca. einer Minute wurde er von der Kollegin freundlich aber bestimmend aus dem Büro komplimentiert. Während es das Büro verließ, sprach er noch folgende Drohung aus: „Ich hole in zwei Tagen hier 2.000 Euro im Büro ab! Sollten die hier nicht auf dem Tisch liegen, schlag ich ihn kaputt!! Ich weiß ja wo er wohnt!“