Mit Politik im Dialog: dbb jugend nrw im Gespräch mit Landesvorsitzenden der Grünen
Von der Landesvorsitzenden der Grünen in NRW, Mona Neubaur, wurden Landesjugendleiter Jano Hillnhütter und Beisitzerin Saskia Bläsius am Donnerstag, 12. Mai herzlich zu einem Austausch empfangen. Die Vertreter der dbb jugend nrw konnten viele wichtige Inhalte ansprechen – unter anderem das Thema „Gewalt gegen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst“.
Die dbb jugend nrw nimmt ihren Auftrag sehr ernst, die politischen Anliegen und Interessen der jungen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst an die Verantwortlichen der Politik heranzutragen. Daher wurden zu Beginn des Jahres alle Parteien angeschrieben, um mit ihnen in den Dialog zur Situation im Öffentlichen Dienst zu treten.
Inhaltlich konnten bei dem fast 2-stündigen Treffen mit der Landesvorsitzenden der Grünen in NRW, Mona Neubaur, viele wichtige Themen angesprochen werden. In vielen Punkten trafen die Vertreter des gewerkschaftlichen Jugenddachverbandes auf die Zustimmung der Parteivorsitzenden. Einigkeit herrschte über die prekäre Infrastruktur und Ausstattung der Schulen, vor allem mit dem aktuellen Hintergrund der Flüchtlingssituation und dem neuen System der Inklusion. „Wenn man in eine Schule geht, merkt man schnell: In den Kommunen fehlen oft die Mittel, um die Schulen angemessen auszustatten. Hier ist der Bund gefragt, der den Städten und Gemeinden an vielen Stellen eine adäquate Finanzierung verweigert.“, erwiderte Mona Neubaur auf die Schilderungen über Material- und Lehrermangel von Saskia Bläsius.
„Um den Öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten, müssen sich das starre Laufbahndenken der Verantwortlichen lockern und Aufstiegsmöglichkeiten einfacher gestaltet werden“, erläuterte Jano Hillnhütter mit Nachdruck in Hinblick auf das Thema der neuen Dienstrechtsreform. „Junge Leute werden von großen Unternehmensberaterfirmen abgeworben, weil sie zu Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit in der freien Wirtschaft viel mehr Perspektiven sehen“, berichtete er weiter von Erfahrungen aus dem Finanzamt. „Die jungen Kolleginnen und Kollegen wollen eine klare Perspektive, was sie in den nächsten zehn Jahren erreichen können und nichts von einem Werdegang über 45 Jahre hören“. Konkrete Forderungen der dbb jugend nrw, wie zum Beispiel die mögliche Verkürzung der Probezeit nach der Ausbildung, wurden im Gespräch klar formuliert. Auch hier brachte die Grünen-Politikerin Verständnis hervor.
„Der Öffentliche Dienst soll alles regeln, hat jedoch in den meisten Fällen nicht die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen“, fand auch Mona Neubaur. „Es ist daher jedoch auch wichtig, – neben den Forderungen – das gesellschaftliche Bewusstsein über die Wichtigkeit des Öffentlichen Dienstes zu stärken.“
Auch im Zusammenhang mit der steigenden Gewalt gegen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst herrschte Einigkeit. Das Jahresthema der dbb jugend nrw „Mehr Schutz und Sicherheit für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst“ kam bei Mona Neubaur gut an. Einigkeit herrschte nicht nur bei der Einschätzung, dass sich die Gewaltbereitschaft insgesamt gesteigert habe, sondern auch hinsichtlich der Forderung, dass das Personal aufgestockt werden müsse – vor allem im Bereich der Polizei, um die Präsenz in besonders kritischen Gegenden und Situationen zu erhöhen. Die Politikerin sprach sich klar dafür aus, dass die gesellschaftliche Solidarität wieder mehr gesteigert werden müsse. Mit ihrer nächsten August-Aktion habe die dbb jugend nrw bereits geplant, genau diesen Ansatz aufzunehmen, verriet Jano Hillnhütter: „Mehr wollen wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht erzählen, eine Einladung wird zu gegebener Zeit den Weg in Ihren Briefkasten finden.“
Angenehm und sachlich sowie äußerst kurzweilig verlief der Austausch zwischen den Vorständen der beiden Landesverbände. Es wurde vereinbart, den Kontakt weiterhin zu pflegen und im stetigen Dialog zu bleiben.