dbb jugend nrw bringt sich in europäische Sicherheits-Kampagne der CESI ein
Den Schutz der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst hat sich auch die CESI zum Ziel gesetzt. Als der europäische Gewerkschaftsdachverband am 21. Juni in Madrid zur zweiten CESI@work-Konferenz zusammenkam, war die dbb jugend nrw mit ihrem Wissen aus Kampagnenarbeit und den Sicherheitskonferenzen dabei. Um das Thema Schutz und Sicherheit auf europäischer Ebene anzupacken, wurden dort Lösungsansätze und Erfahrungen ausgetauscht.
Nachdem die dbb jugend nrw bereits bei der ersten Konferenz ihre Kampagne als erfolgreiches Best-Practise-Beispiel vorgestellt hatte, war der nordrhein-westfälische Jugendverband auch bei der zweiten Konferenz am Austausch beteiligt. Auch der Jugendvertreter der CESI, Matthäus Fandrejewski, stellte in seiner Rede die Positionen der dbb jugend nrw als entscheidende Ansatzpunkte dar. Darüber hinaus berichteten Vertreterinnen und Vertreter verschiedener spanischer Gewerkschaften über ihre jeweiligen Herangehensweisen an das Thema Gewalt gegen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst.
Nicht nur in Deutschland werden Beschäftigte aller Bereiche des Öffentlichen Dienstes in bestürzendem Ausmaß Opfer von Übergriffen. Auch spanische Staatsdienerinnen und Staatsdiener haben damit zu kämpfen. Die psychischen Auswirkungen der erlebten Gewalt stellen sich dabei häufig als die schwerwiegendsten Folgen des Erlittenen heraus. Erschwerend wirkt die Scham der Betroffenen, sich mitzuteilen, ebenso wie die Furcht vor negativen Konsequenzen durch Kollegium und Vorgesetzte. Vor allem aber, so waren sich alle Sprecherinnen und Sprecher einig, müssten Vorgesetzte und politische Entscheidungstragende auf ihre Verantwortung aufmerksam gemacht werden. Sie müssten die Folgen aller Arten von Gewalt – auch alltäglicher verbaler Übergriffigkeiten – auf die psychische Gesundheit von Beschäftigten anerkennen und Verantwortung für den Schutz der Staatsdienerinnen und Staatsdiener übernehmen. „Wir verlieren nicht nur unsere Autorität, sondern auch unsere Würde“, so Rocia Diaz Conde, Schuldirektorin und Vertreterin der spanischen Gewerkschaft CSID. Es sei die Aufgabe der Regierungen, psychische Erkrankungen, die aus der Gewalt gegen die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes resultierten, als Folgen der Berufsausübung und nicht länger als Privatproblem der Betroffenen anzuerkennen und entsprechende Schutzmaßnahmen und Hilfe zur Verfügung zu stellen. Nicht zuletzt müsse klar sein, so Klaus Heeger, Generalsekretär der CESI: „Wer Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes angreift, greift damit unsere Gesellschaft an sowie die Werte, durch die sie zusammengehalten wird.“