Rathaus in Hürth
10.06.2020 | Gute Ansätze

Wie man in Hürth Umbaupläne nutzt, um die Sicherheit zu erhöhen

Im Hürther Rathaus steht ein Umbau an. Den will man nun nutzen, um die Sicherheit der Beschäftigten zu erhöhen. Wie man aus der Not eine Tugend macht.

 

Es ist alles ein bisschen unübersichtlich im Rathaus in Hürth. Das Wegeleitsystem müsste dringend angepasst werden, das Einwohnermeldeamt platzt aus allen Nähten, die Infotheke ist an einem unglücklichen Standort. Die Liste der Dinge ist lang, die verändert werden müssten, um sich übersichtlich und bürgerfreundlich zu präsentieren.

 

Niemand weiß, wer hier ein und aus geht

 

Aber der Schuh drückt auch an anderer Stelle: Bürger, die hier Hilfe suchen, strömen meist über einen höher gelegenen Eingang hinein. Im Erdgeschoss existiert jedoch ein weiterer Eingang. Wer von dort aus ins Rathaus kommt, kann dies unbeobachtet tun. Damit ist nicht kontrollierbar, wer das Gebäude betritt. Genau im unteren Teil des Gebäudes aber liegen mit dem Sozialamt und dem Integrationsamt zwei sensible Teile der Kommunalverwaltung. Dieser Gedanke behagt nicht jedem.

 

„Ja, es hat – wie wahrscheinlich bei allen Behörden mit viel Publikumsverkehr – in der Vergangenheit schon übergriffiges Verhalten einzelner Bürger gegen Mitarbeiter hier gegeben“, sagt Dr. Axel Schlinghoff, Leiter des Hauptamtes in Hürth. Meist waren es Pöbeleien. Einen initialen Übergriff aber gab es nicht. Dennoch will man nun, wenn es um die bauliche Umgestaltung geht, die Sicherheit der Mitarbeiter mehr in den Fokus nehmen. Und die Not zum Umbau zur Tugend machen.

 

Jeder Besucher soll sich erst an der Infotheke melden

 

„Jeder, der ins Rathaus kommt, soll am Empfang vorbei“, sagt Schlinghoff. Ohnehin habe man damit begonnen, in den einzelnen Behördenteilen mehr mit Terminvergabe zu arbeiten. Das mache es in Zukunft sinnvoll, Besucher gleich im Eingangsbereich zu fragen, wohin sie unterwegs seien. Eine Sicherheitsschleuse, wie es sie in Flughäfen oder Gerichten gibt, wird es dort jedoch nicht geben. In der Berichterstattung der örtlichen Medien war dieser Eindruck entstanden.

 

Wohl aber sei ein geregelter Zufluss angedacht und werde umgesetzt. Genau das liegt Bürgermeister Dirk Breuer am Herzen. Laut Schlinghoff sieht er sich durch seine Fürsorgepflicht, die er als Dienstherr habe, in der Verantwortung, den Schutz seiner Mitarbeiter ernst zu nehmen.

 

Auch Sicherheitskonzept wird überarbeitet

 

Ein weiterer Bestandteil wird ein neues Sicherheitskonzept sein, in dem neben Anpassungen des Brandschutzes auch Fragen wie die nach dem Ausbau eines bisher nur im Kleinen existierenden Notrufsystems sein wird.

 

„Das Sicherheitskonzept wird aktuell erstellt“, sagt Schlinghoff. Im Frühjahr soll es erste Gestalt angenommen haben. Die Veränderungen hin zu einem sicheren Eingangsbereich und eine weitergehende Umgestaltung seien erst am Anfang der Planungsphase. Die Umsetzung werde sicher noch bis ins kommende Jahr andauern.

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