Niklas zum Trotz: JU NRW und dbb jugend nrw treffen sich zu Gedankenaustausch
Just an dem Tag, als Sturmtief Niklas einen Großteil des Öffentlichen Nahverkehrs in NRW zum Erliegen brachte, waren Junge Union NRW und dbb jugend nrw zu einem Gespräch verabredet. Auch wenn einige Vorstandsmitglieder beiderseits unterwegs gestrandet waren und es nicht bis nach Düsseldorf schafften, fanden jeweils Vertreter der beiden Jugendverbände am 31. März zu einem Gedankenaustausch zusammen.
Trotz Wind und Wetters und den massiven Auswirkungen von Sturmtief Niklas trafen sich Vertreter von Junge Union NRW (JU NRW) und dbb jugend nrw am 31. März in Düsseldorf zu einem Gedanken- und Meinungsaustausch. Nach einer kurzen Bewertung des Tarifabschlusses für die Angestellten der Länder waren sich beide Seiten einig, dass auch die Beamtinnen und Beamten an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben müssen. Die Erhöhungen im Bereich der Angestellten seien dabei 1:1 auf die Beamten zu übertragen. Was in Bayern, Thüringen und Hamburg möglich sei, müsse auch in NRW gehen. „Es darf nicht wieder zu einer Situation wie im Jahr 2013 kommen, sonst verlieren die Staatsdiener selbst das Vertrauen in diesen Staat“, machte Landesjugendleiter Jano Hillnhütter die Forderung an den nordrhein-westfälischen Finanzminister Norbert Walter-Borjans deutlich.
Intensiv wurde zudem die Frage nach der Attraktivität des Öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber diskutiert. Anhand zahlreicher Beispiele konnten die vier Gewerkschaftsvertreter den Nachwuchspolitikern aufzeigen, wo und wie es aktuell hakt. So sei unter anderem die Bewerberlage ein zunehmendes Problem. Ob bei der Polizei, in den Finanzämtern oder bei den Kommunen, überall sei die Zahl der Bewerbungen rückläufig. Darüber hinaus würden zum Beispiel bei der Polizei mehrere hundert Anwärter eines Jahrgangs die Abschlussprüfung nicht bestehen oder vorher von sich aus kündigen. „Diese Leute fehlen uns natürlich am Ende auf der Straße und sorgen dafür, dass die Polizisten Millionen von Überstunden aufbauen“, so die stellv. Vorsitzende der dbb jugend nrw Sabrina Deiter.
Seitens des JU-Vorsitzenden Florian Braun wurde die Frage aufgeworfen, inwieweit eine Entlastung der Verwaltung durch sog. Schul- und Polizeiverwaltungsassistenten erreicht werden könne. Die Bildungsexpertin der dbb jugend nrw, Anne Hochkamer, konnte dies für den Schulbereich grundsätzlich bejahen. Wichtig sei jedoch, dass diese Verwaltungsstellen nicht auf die Lehrerstellen angerechnet werden dürften, sondern zusätzlich eingesetzt werden müssten. Andernfalls gäbe es keine Entlastung, sondern nur Einsparungen bei den Personalkosten zu Lasten der Schüler. Für die Polizei stelle sich aus Sicht der dbb jugend nrw die Situation genauso dar.
Fassungslos zeigten sich die Vertreter der JU NRW über die Zunahme der Gewalt gegenüber den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes und begrüßten die intensive Thematisierung der damit verbundenen Probleme durch die dbb jugend nrw. Aus diesem Grund wurde eine gemeinsame Erklärung erarbeitet, um für mehr Schutz und Sicherheit für das Personal einzutreten. Da sich beide Verbände völlig darüber im Klaren waren, dass es nicht nur bei Worten bleiben kann, hat man sich für das nächste Treffen vorgenommen, über konkrete Handlungsfelder zu sprechen.