Sicherheitskonferenz: Unterstützung, wenn dein Job schwierig wird
Immer wieder Kundenausraster zu erleben, das geht nicht spurlos an einem vorüber. Wenn sich Beschäftigte im Öffentlichen Dienst aggressivem Verhalten gegenüber sehen, kann es schwer sein, damit umzugehen. Doch es gibt ein wirksames Instrument, mit dem man sich schützen kann und handlungsfähig bleibt.
Auch wenn es regelmäßig zu Konfliktsituationen mit Kunden kommt, kann man sich meist nicht darauf vorbereiten. Manchmal entstehen sie wie aus heiterem Himmel: Plötzlich eskaliert das Gespräch mit dem Antragsteller, als habe man versehentlich den roten Schalter zum Ausrasten gedrückt.
Manche können mit solchen Situationen besser umgehen, andere hangeln sich so durch. Denn Konfliktsituationen lösen Stress aus. Mit dem kommt nicht jeder gleich gut klar. „Das liegt daran, dass nicht alle Menschen gleich auf Belastungen reagieren. Aber es gibt Mechanismen, die uns schützen und helfen, handlungsfähig zu bleiben“, sagt Almut Lewe. Sie ist Psychologin und wird bei der kommenden Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw am 11. Mai in Düsseldorf genau das zum Thema machen.
Das hilft dir durch schwierige Situationen
Wenn man schwierigen Situationen ausgesetzt ist, hilft eine gute psychische Widerstandskraft, durch die knifflige Lage hindurchzukommen. Das Fachwort dafür ist „Resilienz“. Sie wirkt wie ein Schutzschirm, der einen davor bewahrt, in schwierigen Momenten ins Wanken zu geraten. Wichtig sei es darum, für sich selbst herauszufinden, wie es um die eigene Resilienz steht. Wie schaffe ich es, in akuten Situationen das Richtige zu tun?
„Es ist normal, dass einem meist erst nachher auf dem Sofa zu Hause im Wohnzimmer bei wohltuender Distanz einfällt, was man eine Stunde zuvor Sinnvolles hätte tun können“, sagt Lewe. Klar ist, dass es uns mehr genutzt hätte, wenn wir das auch in der akuten Lage gewusst hätten. Doch keine Panik! Die gute Nachricht ist: Man kann lernen, es zur rechten Zeit parat zu haben.
Wie das gelingen kann und welche Handlungsmöglichkeiten einem bleiben, erläutert Almut Lewe bei ihrem dreistündigen Workshop bei der Sicherheitskonferenz der dbb jugend nrw und gibt damit konkret und praxisbezogen Anleitung.
Wir wollen deine Erfahrungen hören
„Wichtig ist es, sich auszuprobieren und sich mit anderen zu vernetzen“, sagt Lewe. Denn das hat Auswirkungen auf die eigene psychische Widerstandskraft. Es erhöht sie, wenn man sich über seine Erfahrungen austauscht, sagt Lewe.
In ihrem Workshop gibt sie den Mitgliedern der dbb jugend nrw, die zur Sicherheitskonferenz kommen, Tipps und Hinweise, die ihnen helfen, die eigene Haltung zu überprüfen und Verhaltensweisen entsprechend anzupassen. „Man hat ganz viel selbst in der Hand“, betont sie im Vorfeld der Konferenz. Es sei kein Schicksal, was man erlebe.
So bleibst du Herr der Lage
Kernfragen werden sein: Wie bekomme ich trotz schwieriger Situationen eine gute innere Haltung, die mich befähigt, aktiv zu gestalten und Herr der Lage zu bleiben? Wenn das nämlich gelingt und die Sicht auf das Leben auch bei negativer Erfahrung dennoch positiv bleibt, schützt man sich vor Beleidigungen und dauerhafter Nachwirkung derer.
Damit wird die Sicherheitskonferenz, die nun bereits zum fünften Mal stattfindet, den Mitgliedern nicht nur Raum geben, über die aktuelle Situation aus ihren Arbeitsbereichen zu berichten, sondern außerdem den Blick darauf lenken, was resiliente Menschen ausmacht und welche Rolle das Selbst- und Rollenverständnis für die psychische Kraft spielt. Außerdem wird es darum gehen, ungünstige Verhaltensmuster aufzuspüren und durch resiliente Muster zu ersetzen. Ziel ist es, am Ende des Workshops Strategien für den Umgang mit belastenden Situationen an der Hand zu haben.